Abt. 1.2 | Berufliches Gymnasium, Biotechnologie
Biologisch-technische Assistent_innen unterstützen Naturwissenschaftler_innen bei der Durchführung und Auswertung von Experimenten im Labor oder im Feldversuch. Sie nehmen Proben und bereiten diese auf, berechnen die benötigten Mengen von Chemikalien und bedienen Messgeräte.
In Arbeitsgebieten wie Biochemie, Mikrobiologie, Botanik, Zoologie oder Medizin bauen sie Versuchsanordnungen auf und stellen benötigte Chemikalien bereit. In Absprache mit ihren Vorgesetzten führen sie mittels physikalisch-chemischer Messverfahren Versuche und Testreihen mit Tieren, Pflanzen, Zellkulturen und Mikroorganismen durch, aber auch an isolierten biochemischen Stoffen aus Organismen. Am Computer führen sie Versuchsprotokolle, dokumentieren die Ergebnisse ihrer Untersuchungen und werten diese aus, erstellen Berechnungen und statistische Auswertungen.
- biologische, mikrobiologische und klinisch-chemische Untersuchungen sowie Versuchsreihen an Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze) planen und vorbereiten
- Arbeitsabläufe anhand von Arbeitsanweisungen planen, durchführen und auswerten:
- Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen (Bakterien, Viren) züchten und betreuen
- Mengen berechnen sowie benötigte chemische Stoffe bereitstellen und mischen, Lösungen herstellen
- Arbeitsstoffe sachgerecht aufbewahren und entsorgen, regelmäßig Bestandskontrollen durchführen
- Hygiene- und Sicherheitsbedingungen einhalten, z.B. Reinigung und Sterilisation von Arbeitsgeräten, Reinraumarbeit
- Versuchsapparaturen beschaffen und aufbauen
- physikalische, chemische und biochemische Untersuchungen mithilfe instrumentell-analytischer Verfahren durchführen und auswerten:
- gravimetrische und volumetrische Analysen einschließlich einfacher quantitativer Trennungen planen, durchführen und auswerten
- instrumentell-analytische Arbeitsmethoden anwenden, z.B. spektroskopische, chromatografische, elektrochemische und thermoanalytische Verfahren
- komplexe biologisch-technische Apparaturen bedienen, überwachen, warten und instand halten
- Laborgeräte wie Mikroskop, Feinwaagen, Pipetten, Reagenzgläser, Messzylinder, Fotometer , Thermometer und Bunsenbrenner einsetzen
- Substanzen auf ihre Zusammensetzung untersuchen
- Präparate und Nährmedien herstellen
- Untersuchungsergebnisse dokumentieren, computergestützt auswerten und aufbereiten
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Die Elly-Heuss-Knapp-Schule ist die einzige Schule in Schleswig-Holstein, an der eine Ausbildung zur Biologisch-technischen Assistenz (BTA) angeboten wird, und zwar in einem doppeltqualifizierenden Bildungsgang BioteQ. Das bedeutet, dass zusätzlich zum Berufsabschluss als BTA und der Fachhochschulreife, die man nach drei Jahren erreicht, auch das Abitur (Allgemeine Hochschulreife) abgelegt werden kann - mit nur einem Schuljahr mehr. Man kann sich also nach drei Jahren noch einmal entscheiden, ob man ein weiteres Jahr zur Schule gehen möchte oder nicht.
Nach dem dritten Jahr des Bildungsganges wird mit einer Abschlussprüfung der Berufsabschluss als Biologisch-technische_r Assistent_in erreicht. Damit kann man direkt, also auch ohne Studium, eine Tätigkeit im weiten Arbeitsfeld der Naturwissenschaften aufnehmen. Gleichzeitig kann die Allgemeine Fachhoschschulreife zuerkannt werden, mit der bundesweit an Fachhochschulen ein Studium möglich ist.
Wenn man ein weiteres Jahr im Bildungsgang verbleibt, erwirbt man zusätzlich die Allgemeine Hochschulreife (Abitur). Dies ermöglicht die Aufnahme eines Studiums in allen Fachrichtungen an Universitäten und Hochschulen im In- und Ausland.
Die Doppelqualifikation erhöht die zukünftigen Berufschancen, unsere Absolventen haben beste Berufsaussichten! Man kann sowohl in dem sehr nachgefragten Laborberuf als BTA arbeiten, als auch an jeder Universität oder Fachhochschule ein Studium beginnen. An unseren Partnerhochschulen (Universität Kiel, FH Flensburg und Hochschule Nordhausen) wird die Ausbildung als BTA sogar in Form von Credit-Points für das Studium angerechnet.
Da es sich um einen doppeltqualifizierenden Bildungsgang des Beruflichen Gymnasiums handelt, werden Bewerberinnen und Bewerber aufgenommen, die die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben haben. Das sind Bewerberinnen und Bewerber,
- die in dem Abschlusszeugnis der Gemeinschaftsschule in höchstens einem Fach mit einerNote „ausreichend (4)“ und in keinem Fach mit „mangelhaft (5)“ oder „ungenügend (6)“ bewertet worden sind (Anforderungsniveau: Mittlerer Schulabschluss).
- die im Abschlusszeugnis der Berufsfachschule in höchstens einem Fach mit einer Note schlechter als „befriedigend“ bewertet worden sind.
- die auf einer Gemeinschaftsschule oder einem Gymnasium die Versetzung in die gymnasiale Oberstufe erreicht haben (Anforderungsniveau: Gymnasium).
- die den mittleren Schulabschluss durch eine abgeschlossene Berufsausbildung erworben haben und deren Abschlusszeugnis der Berufsschule in höchstens einem Fach eine Note schlechter als „befriedigend“ aufweist.
Der Bildungsgang dauert drei bzw. vier Jahre. Nach bestandener Abschlussprüfung am Ende des dritten Jahres erfolgt die Zuerkennung der Berufsbezeichnung: „Staatlich geprüfte biologisch-technische Assitentin" oder „Staatlich geprüfter biologisch-technischer Assistent". Zusätzlich kann ebefalls nach drei Jahren die Fachhochschulreife und nach einem weiteren vierten Jahr das Abitur (Allgemeine Hochschulreife) erworben werden.
Nach der Berufsbezogenen Phase (1. Jahr) und der Einführungsphase (2. Jahr), in der Grundlagen im beruflichen Bereich sowie in allen Fächern der Stundentafel gelegt werden, folgt die Qualifizierungsphase im 3. und 4. Jahr. Der Unterricht findet vom Grundsatz her im Klassenverband statt.
Schülereigene Netbooks oder Notebooks sind Voraussetzung für den Unterricht.
Insgesamt werden, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, in den 3 Phasen des Bildungsganges unterrichtet:
- Biologie
- Biotechnologie
- Berufliche Informatik
- Chemie
- Mathematik
- Deutsch
- Englisch
- Dänisch, Französisch, Latein oder Spanisch, Türkisch
- Wirtschaftslehre
- Gemeinschaftskunde
- Religion oder Philosophie
- Sport
Für den Berufsabschluss nach drei Jahren ist ein längeres Praktikum Pflicht. Für den vierjährigen Bildungsgang kommt ein weiteres Pflichtpraktikum hinzu.
- Der Besuch des Beruflichen Gymnasiums ist schulgeldfrei. Allerdings müssen Sie mit Kosten für Besichtigungen, Exkursionen, Studienfahrten und besonderen Aufwendungen in einzelnen Fächern rechnen, die von Ihnen selbst zu tragen sind. Alle Studienstufenfahrten, Exkursionen, Besichtigungen etc. sind verbindliche schulische Veranstaltungen.
- Lernmittel werden im Rahmen der geltenden Bestimmungen kostenlos zur Verfügung gestellt.
- Die Schule erhebt jedoch einen Sachkostenbeitrag in Höhe von 20,-€ pro Schuljahr.
- Schülereigene Laptops oder Notebooks müssen bei Schulbeginn vorhanden sein.
- Förderung für den Schulbesuch gibt es unter bestimmten Voraussetzungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAFöG). Antragsformulare bekommen Sie beim zuständigen Ausbildungsförderungsamt der Gemeinde, der Stadt oder des Kreises.
Der Antrag für das im August beginnende Schuljahr ist bis zum 28. Februar desselben Jahres einzureichen. Dem Antrag sind alle geforderten Anlagen beizufügen; diese sind auf dem entsprechenden Anmeldeformular vermerkt. Abgelehnte Bewerber haben noch die Möglichkeit, über eine Warteliste aufgenommen zu werden.
Riemenschneiderstr.
Elly-Heuss-Knapp-Schule
BioteQ - Qualifizierung im Labor
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